Eisschollen Songtext / Lyric

Es ist kalt in dem Meer aus Eis,
durch das wir treiben ohne jeden Funken Vertrautheit.
Wir sind Eisschollen mit verhärteten Kanten,
welche sich stoßen blos nicht unter Wärme zusammenschmelzen.
Im Mondlicht bin ich orientierungslos,
spür täglich wie ich an einen bedrohlichen Tiefpunkt stoß
So verloren im Nirgendwo ohne Halteseil
zieht mich die Schwerkraft bergab in Vergangenheit
und es ist kein Land in Sicht
wenn du gefangen in Gedanken bist
und keiner kann sehen wohin ich gehen soll, nicht mal ich selbst! Weil ich versunken bin in einer leblosen kahlen Welt.
Ich will keinen Ruhm und Plakate in Lebensgröße.
Mir reicht ein wenig Farbe im Schneegestöber.
Wenn tagelang Regen strömt vergehen niemals quälende Narben
und alles erscheint lediglich schwarz.
Medien malen eine reizüberflutete Comicwelt
und wir verzweifeln in verkrampfter Suche nach Kongruenz.
Und langsam hab ich verstanden,
Gesellschaftsformen sind Formel mit abstrakten Konstanten!
Und die unseren sind leider nur Papierfetzen mit Wasserzeichen,
wir nur Variablen in Vertriebsketten und Aktenzeichen.
Wir kaschieren Schwächen mit Maskengleichen Schaffenweisen
welche wir schleppen wie Pflastersteine,
weshalb wir geziert lächelnd auf Abstand bleiben
und im inneren Verlies steckend die Nacht lang zweifeln.
Es ist ein stetiger Sog.
Denn was Identität liefersoll ist bloß Rezitation
von Rollenmodellen. Ist alles einheitlich?
Ich weiß es nicht, ich such bloß ein Verweis ein Licht,
einen Wanderstock im Schattentag
und früher hab ich Gesundheitswünsche einfach nur als Standartfloskeln abgetan.
Doch heute fühl ich rund um Schmerzen.
Mein größter Wunsch auf Erden ist nur gesund zu werden.
Doch ich hab keine Zeit,
denn in dem großen Mechanismus ist es einerlei, ob einer weint.
Und wenn ein Lebenslicht ausgeht
wird das lediglich aussehen wie ein kleiner Regen im Tauschnee.
Unter Bleiwolken muss keiner mehr Mitleid zollen.
Denn ich weiß, wir sind nur Eisschollen.
Nichts als Eisschollen...