Prinz Pi

21:04 / Schwarzer Lack Songtext / Lyric


Prinz Pi - 21:04 / Schwarzer Lack Songtext


Die Sonne geht wie jeden Abend langsam unter, ohne Grußwort

Orangenes Licht lugt dort über der Tanke, kurz vor

Bevor das blaue Neon - den Namen „Aral" schreibt

Autos kommen, tanken, fahren, Ampeln schalten

Der Tag weicht

Kreuzung atmet im rotgrünen Rhythmus, stockend

Paar Kids jetzt, mit grad geholten Sixpacks hockend

Auf den Stromkästen, Handylautsprecher werfen Tonfetzen

Zu denen LEDs in Bremsleuchten zu Rot wechseln

Meine Finger ziehen das Silberpapier

Von der Flasche eines billigen Bier

Dessen angenehme Kühle sich niederlegt

Sie durch Windungen im Inneren rinnend in meine Tiefe trägt

In der Mitte, wo Gefühle schlafen wie graue Schatten

Es bedarf noch einiger Flaschen, um sie hinauszulassen

Leichte Vibration in meiner Hosentasche rechts

Und dann weiß ich, was die anderen Idioten machen jetzt






Mein Kreislauf und der Akku halten beide nicht den Abend durch

Die unbestimmte Angst, die mir seit Tagen durch den Magen kurvt

Verflüchtigt sich, Gedanken schweifen

Bleiben hängen in verdammten Schleifen, die Laternen fangen an, zu scheinen

Stadt zugedeckt von weichem Schatten, der noch Rot enthält

Verdammter Hund, steht mal wieder da im Hof und bellt

Heiser und hysterisch, in einem Rhythmus, den nur er versteht

Während eins der Kids da unten etwas fertig dreht

Bis das Purple Haze in blauen Wolken seinen Duft zu mir trägt - Benzin und alter

Regen teilen die Luft

Mit Rosmarin auf dem Balkon, das Beck's mit seinem eigentümlichen Grasgeruch, eine

weitere Nuance

Die Stadt strömt ein in meine Nase, Augen und Ohren

Dringt bei meiner Haut in die Poren

Aufgedrehte Mädchen in Schuhen, zu hoch, um gut zu laufen

Versuchen cool zu rauchen, Kippen leuchten, Lippen leuchten

Begafft von drei Männern mit dicken Bäuchen

Und Trainingshosen: Die Lebensfrohen und Lebensmatten

Die Leben wollen, die schon Leben hatten

Unter den Augen beige Schatten

Unter uns allen leben Ratten

Schluck rinnt die Kehle runter

Haar mit Haut, mit Gewebe, mit Schädel, mit Seele drunter

In den Ecken webt das Dunkel den Beginn der Nacht

Um drei Minuten nach Neun heb ich den Hörer ab



Und deine Stimme ist so nah, als wärst du neben mir hier



Als du Schluss machtest, war neben der Neun die Vier



Deine Stimme ist so nah als wärst du neben mir hier

Als du Schluss machtest, war neben der Neun die Vier

Manchmal kann ich den großen Atem spüren

Seh die Augen reflektiert in den schwarzen Türen

Auf dem Parkplatz drüben



Dann verlier ich den Kontakt, kapsel mich ab

Langsam rotierend um die Achse der Stadt



---der harper---

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