Fard

Einsam Songtext / Lyric


Fard - Einsam Songtext


ich setz die Mütze auf und schließ die Türen ab
Pokerface - zeig den Leuten nie, dass du Gefühle hast
der Hausflur stinkt nach Alkohol und Hundekacke
schau in den Briefkasten bevor ich meine Runde mache
keine Post, Wetteraussicht kalt und grau
treff beim Rausgehen auf die verrückte alte Frau
die ständig selbstgespräche führt
uns so fertig aussieht dass es einen fast zu Tränen rührt
sie hat niemanden, außer ihren kleinen weisen Hund
freundlich Hallo zu sagen, darin sieht sie keinen Grund
wieso auch? Mann tot, Kinder weg
und ein wenig zu alt und verwirrt für das Internet
ich setz mich auf die Bank im Park vor diesem großen Baum
erinner mich daran, wie es früher einmal war
der Sommer vor paar Jahrn, doch heut ist keiner da
die Jahre ziehn ins Land und du wirst einsamer
tausend Träume, tausend Freunde
Name und Gesichter verblassen bei sonem Haufen Leute
der Wind ist eisig und peitscht ins Gesicht
vermisse meine Ex, ach was, scheiss auf die Bitch
zünd mir ne Kippe an und nimm nenn tiefen Zug
Hand aufs Herz, uns geht es viel zu gut
leben auf großen Fuß, doch kriegen nie genug
an tagen wie heute könnte ich jeden boxen
ich streck die Hand aus und spür die ersten Regentropfen
ich schließ die Augen und träume von Freiheit
gottverdammt, ich vermiss das Klima meiner Heimat
doch ey, ich bin hier aufgewachsen, fremd hier, framd da
das heißt im Klartext überall ein Fremder
ich schau zum Himmel hoch und seh den achten Stock
einsam in Freiheit, das hier macht kein Bock ich mach die Jacke zu und laufe weiter
ich treff den Nachbarsjungen, stadtbekannter Ausenseiter
Vater Alkoholiker, Mutter seit Jahren weg
ein Junge der den ganzen Tag in den Straßen steckt
er sieht aus, als hätte ihn all sein Glück verlassen
ich glaub kein Geld der Welt könnte ihn noch glücklich machen
ich will ihm die Hand geben, er sagt nur leise Hi
und zieht an mir vorbei, schneller als der Wind, der heute pfeifft
das macht mich traurig, was für ein armer Kerl
ich würd mich zu Tode schämen, wenn ich sein Vater wär
doch ich bin nicht sein Bruder, ich darf ihm nicht reinreden
jeder hat seine Probleme und das ist sein Leben
naja, ich zieh weiter weil ich noch Kippen brauch
Tüte Chips für die Nacht, ach ja was zu Trinken auch
denn n Scheiss drauf hab, das Leben ist so
lauf vorbei an den Cafés und der Edeldisco
Highheels, Minirock, iPhone, Klingelton
Drogen die dich glauben lassen, du würdest im Himmel wohnen
es ist ein Uhr nachts, es ist Partytime
doch der Türsteher schickt Hussain und Ali heim
so läuft das Leben hier, das ist nicht fremd für mich
der Teufel trägt Prada, glaub mir ihn erkennst du nicht
dreh mich noch mal um und seh den achten Stock
einsam in Freiheit, das hier macht kein Bock mach mich ohne Umweg auf den Nachhauseweg
für heute und morgen hab ich die Schnauze voll
nimm ein paar hektische Züge von der Zigarette
und denke an Jamal, den ich wohl nie vergesse
ich schließ die Türe auf und laufe durch das Treppenhaus
die Schuhe voller Dreck, doch egal das sind die Treppen auch
ich brauch dringend Schlaf, ich bin kein fauler Kerl
doch hier findest du kein Schlaf, überall lauter Lärm
schließ meine Wohnung auf und zieh die Schuhe aus
dreh den Fernseher leiser weil ich Ruhe brauch
leg mich auf mein Bett und spreche mein Gebet
und hoffe insgeheim, dass diese Zeit vergeht
die Augen werden müde und meine Kräfte schwinden
ich spür die Einsamkeit bis in den letzten Winkel
da wär ich wieder, in meinem achten Stock
einsam in Freiheit, das hier macht kein Bock

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